KI automatisiert die Automatisierung auf der SPS in Nürnberg

KI automatisiert die Automatisierung auf der SPS in Nürnberg
Industrial AI at SPS 2025 – Wie Siemens die Automatisierung selbst automatisiert

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Vom Programmieren zum Orchestrieren: Rainer Brehm über die nächste Stufe der Automatisierung

Auf der SPS 2025 in Nürnberg zeichnet Rainer Brehm, COO der Automatisierungseinheit und CTO von Siemens Digital Industries, ein klares Bild davon, wie sich die Welt der Fertigung verändern wird. Die zentrale Botschaft seines Vortrags am Siemens Stand: Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem nicht mehr nur Maschinen automatisiert werden, sondern die Automatisierung selbst. Engineering, Code, Tests und Optimierung wandern schrittweise von manuellen Workflows zu KI-gestützten und langfristig agentengesteuerten Prozessen.

Brehm beschreibt drei Ebenen, auf denen Industrial AI heute schon wirkt. Erstens in Produkten, in denen KI unsichtbar integriert ist und Anwender gar nicht bemerken, dass sie mit intelligenten Algorithmen arbeiten. Zweitens in Form von Copilots, die Engineering-Teams aktiv unterstützen, Code vorschlagen, Dokumentation erzeugen und Testfälle vorbereiten. Und drittens in Form von Systemen, in denen Unternehmen so viel Erfahrung aufgebaut haben, dass sie hochspezialisierte AI-Workloads auf eigener Infrastruktur trainieren und auf dem Shopfloor ausrollen können. Aus Sicht von Siemens ist das kein fernes Zukunftsszenario, sondern eine Transformation, die bereits sichtbar begonnen hat.

  • Vom Expertenwerkzeug zum demokratisierten AI-Einsatz → KI wird für mehr Ingenieurteams nutzbar
  • Copilots als neuer Standard → vom Codevorschlag bis zur automatisierten Dokumentation
  • Langfristige Vision → AI-Agenten, die ganze Arbeitsabläufe in der Automation steuern

Rainer Brehm presenting Industrial AI strategy at Siemens SPS 2025

Industrial AI on Stage: Rainer Brehm skizziert auf der SPS 2025 die Zukunft der automatisierten Automation.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Brehm zeigt auf der Hauptbühne anhand einer AI-Radar-Map, wie tief Siemens die Intelligenz in das gesamte Automatisierungsportfolio integriert. Das Zusammenspiel aus Erfahrung, Engineering-Tools und industrieller Datenverarbeitung schafft eine Infrastruktur, die AI skalierbar und sicher in reale Produktionsprozesse bringt.

Drei Stufen von Industrial AI: Vom einfachen Einstieg bis zur skalierbaren eigenen Modellwelt

Das gezeigte Diagramm macht deutlich, wie Siemens den Zugang zu Industrial AI strukturiert. Auf der linken Seite beginnt der Weg mit der vollständigen Demokratisierung: Kunden können KI nutzen, ohne eigenes Fachwissen oder spezialisierte Data-Science-Kompetenz aufbauen zu müssen. Viele Use Cases funktionieren „out of the box“ – optimierte Parameter, intelligente Vorschläge oder automatisiertes Monitoring.

Die zweite Stufe, Level up, adressiert komplexere Szenarien, bei denen wenig oder begrenztes AI-Know-how vorhanden ist. Hier unterstützen Tools und Copilots dabei, anspruchsvollere Aufgaben wie Codegenerierung, Testautomatisierung oder HMI-Erstellung effizient umzusetzen. Der Fokus liegt darauf, Teams schnell produktiv zu machen, ohne sie mit technischen Hürden zu überladen.

Die dritte Stufe, Scale, richtet sich an Power-User und erfahrene Industriekunden, die eigene Modelle trainieren, verwalten und im großen Maßstab ausrollen wollen. Diese Phase benötigt robuste Infrastruktur, GPU-beschleunigte Industrial-Edge-Systeme und abgestimmte Governance-Prozesse. Sie eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, individuell optimierte AI-Workloads für ihre spezifischen Anlagen zu entwickeln.

  • Democratize → KI nutzen ohne eigenes Expertenwissen
  • Level up → anspruchsvollere Use Cases dank unterstützender Copilot-Technologien
  • Scale → eigene Modelle entwickeln, deployen und großflächig betreiben

Line chart comparing consumer and industrial AI training data quality

Drei Stufen der Industrial AI: Von demokratisierter Nutzung bis zur Skalierung eigener Modelle.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Im Vortrag erläutert Brehm, wie Unternehmen Schritt für Schritt in die Welt der Industrial AI hineinwachsen können. Die Grafik zeigt klar, dass Siemens nicht nur einzelne KI-Funktionen anbietet, sondern eine vollständige Lern- und Wachstumsarchitektur – vom sofort einsatzbereiten Einstieg bis zum unternehmensweiten Betrieb eigener KI-Modelle.

Warum Siemens bei Industrial AI führend ist: Erfahrung, Systemkompetenz und Daten

Die gezeigte Radar-Grafik der ARC Advisory Group ordnet Siemens klar an der Spitze der Industrial-AI-Anbieter ein. Die Position ergibt sich aus drei Faktoren: langjährige Erfahrung im Automatisierungsumfeld, ein durchgängiges Lösungsportfolio und die Fähigkeit, KI entlang kompletter Wertschöpfungsketten zu integrieren. Statt punktueller Einzellösungen setzt Siemens auf ein Zusammenspiel aus Produkten, Systemen und skalierbaren Industrial-AI-Services.

Besonders deutlich wird dies vor dem Hintergrund steigender Datenvolumina: Bis 2030 werden weltweit rund 4.4 Zettabytes industrieller Daten generiert. Wer diese Daten zuverlässig nutzbar machen will, benötigt nicht nur KI, sondern auch robuste Plattformen, Edge-Integration, Governance und ein tiefes Verständnis industrieller Prozesse. Siemens kombiniert diese Anforderungen mit jahrzehntelanger Industriepraxis – ein zentraler Grund für die starke Position im Radar.

  • Führungsposition laut ARC Advisory Group → Kombination aus Erfahrung, Portfolio und Systemkompetenz
  • 4.4 Zettabytes industrielle Daten bis 2030 → enorme Chance für KI-gestützte Produktionsmodelle
  • Durchgängige Architektur → von Automatisierungshardware bis zu AI-Driven Operations

Siemens leading position for AI-driven operations – ARC Advisory Radar

Siemens im Industrial-AI-Ranking: Führungsposition im ARC Advisory Group Champions Radar.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Das Bild zeigt eindrucksvoll, wie Siemens in der Kategorie „AI-Driven Operations“ bewertet wird: Von der Produkt- über die System- bis zur Lösungsebene bescheinigt das Radar eine außergewöhnlich hohe Kompetenz. Für viele Besucher der SPS 2025 war dies ein sichtbarer Hinweis darauf, dass Industrial AI nicht nur ein technisches Thema ist, sondern zu einem strategischen Differenzierungsfaktor in der globalen Fertigung wird.

AI-gestützte Qualitätskontrolle in Echtzeit

Das gezeigte Beispiel verdeutlicht, wie Industrial AI heute bereits produktiv eingesetzt wird. Mit dem Visual Inspection Cockpit demonstriert Siemens eine Lösung, die Qualitätsprüfung direkt an der laufenden Linie automatisiert. Auf dem Bild ist eine Backwarenproduktion zu sehen, in der AI-Modelle Form, Farbe und Oberflächenfehler einzelner Produkte erkennen und in Millisekunden klassifizieren.

Der entscheidende Vorteil liegt in der Skalierbarkeit: Neue Produktvarianten lassen sich ohne umfangreiche manuelle Umstellungen in das System integrieren. Die KI lernt Muster, Abweichungen und gewünschte Qualitätsmerkmale und überträgt dieses Wissen schnell auf neue Produktionsserien. Für Betreiber bedeutet das mehr Flexibilität, weniger Ausschuss und eine deutliche Steigerung der Prozessqualität.

  • Automatisierte Inline-Prüfung → AI bewertet jedes Produkt in Echtzeit
  • Visual Inspection Cockpit → zentrale Übersicht für Qualitätsdaten und Live-Analysen
  • Schnelle Skalierung → neue Produktvarianten ohne aufwendige Neuprogrammierung integrierbar

Siemens Visual Inspection Cockpit with AI-based inline quality control

Level Up: Echtzeit-Qualitätskontrolle mit dem Visual Inspection Cockpit.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Die Szene zeigt, wie der Bediener per Touch mit dem System interagiert, Ergebnisse überprüft und Parameter anpasst. Für viele Besucher der SPS 2025 war dies eines der praktischsten Beispiele dafür, wie Industrial AI Fertigungsabläufe nicht nur beschleunigt, sondern auch messbar robuster macht.

Von Generative AI zu Physical AI: Der Weg zu agentischen Automationssystemen

Das Bild zeigt eine der zentralen Aussagen des Vortrags: Siemens sieht die Zukunft der Automatisierung in einem mehrstufigen Entwicklungspfad, der von generativen KI-Modellen über agentische AI-Systeme bis hin zu physical AI führt – KI also, die nicht nur Softwareprozesse unterstützt, sondern reale Anlagen, Maschinen und Fertigungszellen unmittelbar steuert.

Generative AI bildet dabei die Basis: Sie hilft Teams, Code zu schreiben, Dokumentationen zu erstellen oder Varianten vorzubereiten. Die nächste Stufe sind AI-Agenten, die ganze Workflows übernehmen, Entscheidungen selbst vorbereiten und komplexe Zusammenhänge im Engineering verstehen. In der letzten Phase entsteht Physical AI – Systeme, die direkt in die Steuerung eingreifen, Bewegungen koordinieren, Qualität bewerten oder Abläufe adaptiv anpassen. Siemens positioniert sich klar als Treiber dieser Entwicklung.

  • Generative AI → unterstützt Engineering, Dokumentation und Variantenbildung
  • Agentic AI → eigenständige Arbeitsabläufe und automatisierte Entscheidungsmodelle
  • Physical AI → KI steuert reale Maschinen, Anlagen und Produktionseinheiten

Siemens generative to agentic to physical AI roadmap visualized at SPS 2025

Der Siemens AI-Pfad: Von generativer KI über agentische Systeme hin zu Physical AI.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Die Visualisierung zeigt eine komplette Fabrikumgebung, in der die einzelnen Stufen der KI-Evolution bereits verortet sind. Für viele Besucher wurde hier klar: AI wird nicht add-on zur Automatisierung – sie wird zur Infrastruktur, die den gesamten Fertigungsfluss orchestriert.

Automatisierte Automation entlang digitaler Threads

Die Folie macht deutlich, wie Siemens die nächste Evolutionsstufe der Automatisierung versteht: als durchgängig verbundenen Daten- und Prozessfluss, der alle Engineering-, Produktions- und Betriebsphasen miteinander verbindet. Dieser digitale Thread ist die Grundlage dafür, dass Automatisierung nicht mehr aus isolierten Einzelschritten besteht, sondern als zusammenhängendes, automatisierbares System funktioniert.

Drei technische Säulen stehen dabei im Mittelpunkt: leistungsfähige, vernetzte Automatisierungshardware; eine skalierbare, softwaredefinierte Steuerungsebene; und intelligente, daten- und AI-getriebene Betriebsmodelle. Wenn diese Schichten ineinandergreifen, entsteht eine Architektur, die Maschinenentwurf, Inbetriebnahme und laufenden Betrieb kontinuierlich miteinander verbindet – und damit den Weg in echte automatisierte Automation öffnet.

  • High-performance Automation Hardware → zuverlässig vernetzte Steuerungs- und Feldsysteme
  • Software-defined Automation → flexible, skalierbare Logik statt starrer Hardwaregrenzen
  • AI-Driven Operations → datenbasierte Entscheidungen und selbstoptimierende Prozesse

Digital threads and software-defined automation at Siemens SPS 2025

Digital Thread Experience: Automatisierung als durchgängiger Datenfluss – von Engineering bis Betrieb.

Foto: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Auf der Bühne wird klar, dass Siemens diesen digitalen Thread nicht als Vision versteht, sondern als aktiv umgesetzte Architektur. Automatisierung, Engineering und Betrieb wachsen zusammen – und AI wird zur verbindenden Schicht, die diesen Prozess beschleunigt und stabilisiert.

Video: The Way We Automate – Eindrücke vom Siemens Stand

Das folgende Video zeigt die wichtigsten Ausschnitte aus Rainers Präsentation. Es dokumentiert die Evolution von klassischer Automatisierung hin zu KI-gestützten Workflows, Copilots, visueller Inspektion und Industrial Foundation Models.

Industrial AI on Stage: Rainer Brehm skizziert auf der SPS 2025 die Zukunft der automatisierten Automation.

Video: © Ulrich Buckenlei | XR Stager Magazin auf der SPS 2025 in Nürnberg

Die Sequenz zeigt Copilots, AI-Agenten, virtuelle PLCs und Edge-Vision-Systeme in Aktion. Sie fasst zusammen, wie Siemens die Zukunft der Automatisierung versteht: intelligent, vernetzt und softwaredefiniert.

Das Visoric Expertenteam in München

Die Einordnung der Siemens Industrial-AI-Strategie basiert auf langjähriger Erfahrung in XR, AI, Digital Twins und Industrial Metaverse. Das Visoric Team unterstützt Unternehmen dabei, komplexe Technologien verständlich zu visualisieren und in greifbare Lösungen zu übersetzen.

  • Strategische Beratung → Industrial AI, Digital Twins, Industrial Metaverse
  • Design & Visualisierung → Echtzeit-3D, Messe-Inszenierungen, Datenvisualisierung
  • Technische Umsetzung → Edge-Integration, AI-Pipelines, immersive Räume

Visoric expert team Munich

Das Visoric Expertenteam: Ulrich Buckenlei & Nataliya Daniltseva

Source: Visoric GmbH | Munich 2025

Wenn Sie Industrial AI, virtuelle PLCs oder automatisierte Engineering-Workflows einführen möchten, begleitet Sie das Visoric Team von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung – technikorientiert, visuell hochwertig und strategisch fundiert.

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